Dance Akrobatik

In der Berufsvorbereitung von Musical und Contemporary Tänzern spielt die Dance-Akrobatik eine entscheidende Rolle, da akrobatische Elemente grundsätzlich vorausgesetzt werden. Hierbei ermöglicht es den Tänzern, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich auf ein breiteres Spektrum an Rollen vorzubereiten.

Um als professioneller Tänzer in den Bereichen Musical oder Contemporary erfolgreich zu sein, ist es unerlässlich, vielseitige Fertigkeiten zu beherrschen. Akrobatik ist eine solche Fertigkeit, die eine zusätzliche Dimension in die Tanzperformance einbringt und dazu beitragen kann, dass sich die Darsteller von anderen abheben. 

Die Kombination aus tänzerischer Eleganz und kraftvoller Akrobatik schafft faszinierende Bilder auf der Bühne und macht den Auftritt unvergesslich.

Akrobatische Elemente können hierbei verschiedene Formen annehmen, von einfachen Handständen bis hin zu spektakulären Sprüngen und Saltos. Diese turnerischen Elemente wurden schon immer in Jazz- und Modern-Dance-Choreographien integriert, um eine Tanzperformance mit mehr Tiefe und Ausdruck zu versehen. Demnach wird im Musical und in verschiedenen Contemporary- oder Modern-Dance-Companies erwartet, dass Tänzer diese Fähigkeiten beherrschen.

Darüber hinaus verbessert das Erlernen solcher Techniken nicht nur die physischen Fähigkeiten der Tänzer wie Kraft, Flexibilität und Ausdauer, sondern auch ihren Gesamtausdruck auf der Bühne. Sie lernen, ihre Bewegungen geschmeidig miteinander zu verbinden und gleichzeitig ihr Publikum mit atemberaubenden Tricks zu beeindrucken.

Hierbei ist Dance-Akrobatik jedoch nicht nur für angehende Musical- oder Contemporary-Tänzer von Bedeutung, denn in vielen zeitgenössischen Tanzstilen sind akrobatische Elemente mittlerweile fest verwurzelt und gehören zum Standardrepertoire der Tänzer. 

Aufgrund dessen erarbeiten wir im Stundenbild „Dance-Akrobatik“ optisch turnerische Übungen, um eine fesselnde Darbietung zu erzielen und eine emotionale Botschaft noch impulsiver und energetischer präsentieren zu können, während beim Turnen die künstlerische Darbietung und Ausstrahlung zugunsten technischer Fähigkeiten und Perfektion aufgegeben und vernachlässigt wird. Einem Turner darf man die körperliche Anstrengung ansehen, einem Tänzer nicht.

Eine vergleichende Veranschaulichung ist beispielsweise der Boden. Ein Turner hat einen Schwungboden der den Anlauf und Absprung unterstützt. Im Gegensatz dazu muss ein Tänzer den normalen Bühnen- oder Studioboden nutzen. Aufgrund dessen muss der Absprung und die Landung technisch an den harten, nicht unterstützenden Boden angepasst, die Übergänge fließend und die Linien lang, ästhetisch und sowohl an die emotionale Botschaft, als auch an die Counts der Musik angepasst werden können. Wir rennen nicht in ein Flugrad, sondern machen ein Pas de Burrès oder Chasseès, oder nutzen eine Chinee-Turn für den Schwung. 

Hierbei müssen die Übungen absolut sicher sitzen, da wir im Fall der Fälle keine Turnmatten auf der Bühne haben, die einen Sturz abfedern würden.

Um dem Anspruch gerecht zu werden, habe ich mich an das amerikanische System angepasst und dem Dance-Akrobatik ein eigenes Stundenbild gewidmet.

Technische Übungen aus dem Ballett finden wir auch im Jazz-Dance und Modern Dance. Genauso wiederholen sich auch Übungen aus dem Jazz-Dance in Dance-Akrobatik (z. B. Pirouetten und verschiedene Schrittkombinationen)

Das bedeutet, meine einzelnen Stundenbilder sind „Schwerpunkt-Klassen“

Im Jazz-Dance und Modern-Dance liegt der Schwerpunkt auf der Tanztechnik und der komplexen Choreographie. In Akrobatik konzentrieren wir uns auf den Kraftaufbau und die Spezialisierung der turnerischen Fähigkeiten, um diese dann ohne großen Zeitaufwand einfach die nächste Jazz-Dance oder Modern-Dance Choreographie einbauen zu können.